Matthias Schamp – die MYTHOS-GRILL-Grundsteinlegung VI
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DER MYTHOS GRILL – eine imaginäre Pommesbude
in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum Münster, 1998
Im Mythos-Grill finden permanente Bedeutungstransfers statt. Signifikate und Signifikanten wirbeln durcheinander und gehen neue Bündnisse ein. Formen wie Inhalte diffundieren, um plötzlich in überraschenden Konstellationen auszukristallisieren:
Eine antike Tempelfront aus Plastik findet sich einer Ouzoflasche vorgeblendet. Eine ionische Säule mutiert zur planimetrischen Klebeform auf der Glasfläche des Schaufensters. Ajax ist ein Allzweckreiniger, Helios eine Raumentlüftungsanlage, Herkules ein Entkalkungspulver. Der Schlußstein über der Toilettentür mag zwar konstruktiv völlig unbegründet sein, doch tapfer behauptet er seinen Platz. Künstliches Weinlaub umrankt die Auslage. Jedes Ding ist durchtränkt vom Atem der Geschichte. Wir steigen niemals in diesselben Flüsse. Wer den Mythos-Grill betritt, wird als ein anderer daraus hervorgehen.
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