Matthias Schamp – Alltagsarchäologische Analogobjekte VIII
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"Was hat der Glasdelfin mit dem Löffel zu schaffen? Welcher Zusammenhang lässt sich zwischen beiden Objekten konstruieren? Doch wohl eigentlich keiner. Und gerade darin soll hier und jetzt die Verbindung bestehen: im Unzusammenhang, der den beiden Protagonisten die Freiheit eröffnet, miteinander zu spielen! Und in diesem Spiel nähern sie sich gegenseitig an. Die Biegung des Löffels, die ihn seiner ursprünglichen Funktionalität beraubt, fügt sich auf einmal geradezu tänzerisch mit der Haltung des Delfins. Ein Hochschnellen. Sprung und Gegensprung. Sie berühren sich nicht und bilden dennoch ein Paar. Und noch ein Element gibt es in diesem Spiel: den in der Farbe des Meeres gehaltenen Sockel. Sein Blau entspricht exakt dem des Delfins. Der Grünspan des Löffels lässt sich im maritimen Überschwang hingegen als Algenkleid interpretieren. Und all dies markiert jetzt nicht das Ende, sondern einen Anfang. Die Gegenstände tauchen auf und tauchen ab. Das Spiel der Deutungen und Umdeutungen geht weiter."

Matthias Schamp in: Alltagsarchäolgische Analogobjekte, Katalog, Heilbronn 2013

Katalog zur gleichnamigen Schamp-Ausstellung im Museum Heilbronn, 2013
Alltagsarchäologische Analogobjekte
Foto: Matthias Schamp
Löffel-Delfinarium