Metaperformance-Miniaturen, Lehmbruck Museum Duisburg 2016
Das Schamperl & das Mauermännchen
Fotos: Sabine Niggemann (oben), Claudia Heinrich (Mitte und unten)
à la
Valie Export &
Peter Weibel
Tapp- und
Tastkino
In Anlehnung an Peter Weibel (1968) heißt es: "Die Vorführung findet wie stets im Dunkeln statt, nur ist der Kinosaal etwas kleiner geworden. Es haben nur Finger in ihm Platz. Um den Film zu sehen, d. h. in diesem Fall, den Film zu fühlen und zu spüren, muss der Zuschauer/Benutzer seine Finger durch den Eingang in den Kinosaal führen. Damit hebt sich der Vorhang, der bisher nur für die Augen sich hob, endlich auch für die Hand. Der Besuch der Vorstellung ist gratis und jugendfrei.
Im Staatskino sitzen Sie im Dunkeln und sehen zu wie es Einer mit Einer tut, niemand sieht auf Sie. Hier treiben Sie es selbst mit Einem bei Licht und viele sehen auf Sie. Sie kommen zu ihrem Star und sind selbst ein Star."
Und das Schamperl, dessen Genital in der Kinosaal-Box ertastet werden kann? Es sonnt sich in dem Gefühl, kein Staatskino zu produzieren, sondern wie weiland Valie Export Star eines Tapp- und Tastkinos zu sein.
"Und diese anderen Ichs spielen die Künstler, die wiederum die Kunst und Künstler spielen. Ihre Stellvertreter, die ihnen gleichermaßen selbst ähnlich, wie selbstähnlich sind und mit denen sie sich selbst (per Hand) spielen, die sie verkleiden, um die jeweiligen Künstler über und durch sie zu mimen."
in:
Metaperformance-Miniaturen
Ein dokumentarischer Essay
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