Matthias Schamp – Aktionen, Außenenraum
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Aktionen, Außenraum
1. Bochumer Brachenbrechen
Unbotmässiges Übersteigen eines unsinnigen Zauns – eine Aktion im Sinne Hegels. Dieser schrieb: "Das Andere einer Schranke, ist eben das Hinaus über dieselbe". Zugleich wird ein Beitrag zur Radikalisierung der Brombeersuche geleistet.
Abfalleimer der Marke ES beunruhigt Anwohnerschaft von Köln-Nippes
Der Abfalleimer, der 2014 als Aktion für den Kunstraum 10qm begraben wurde, ist psychisch weiter aktiv. Im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung hatte Schamp bereits gemutmaßt: "Irgendwann wird ES wieder hervorbrechen." Zuletzt wurde auch das Psychoanalytische Seminar Zürich aufmerksam. Alles wird gut!
Erstbefahrung des Kö-Grabens in einem Bücherregal
Unter dem Motto Leute! Lasst eure Bücherregale Geschichten erleben wurde 2002 der Düsseldorfer Kö-Graben in voller Länge befahren. Die Aktion erfolgte auf Einladung des Literaturbüros NRW parallel zum Bücherbummel auf der Kö. Vorangegangen war ein Dichtungswerk der besonderen Art: Das Abdichten von Ritzen, um das Regal seetüchtig zu machen.
Windlochdemonstration
Die weltweit erste Windloch-Demonstration fand 2003 in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Kunstverein im Rahmen der Ausstellung STREIK statt.
INSTANT-IN (mit Georg Winter)
Das INSTANT-IN – ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Stuttgarter Künstler Georg Winter – ist ein Cafe, in dem es ausschließlich Instant-Kaffee zu trinken gibt. Die Unternehmensphilosophie kreist um die Begriffe Auflösung und Konzentration. Die erste Filiale hatte eine nomadische Form. Betreiber und Gäste schweiften durch die Stadt, um immer mal wieder an verschiedenen Orten Station zu machen …
Ich als weißer Querbalken eines Einfahrt-Verboten-Schildes / Trilogie der rotweißen Aktionen I
Skulpturenmusem Glaskaste Marl (2003) und Kunstmuseum Bochum (2006). Einige reisen in ferne Länder. Andere betreten den Grund der Meere oder fliegen zum Mond. Der Schamp begab sich in das Innere eines Einfahrt-Verboten-Schildes. Seine Mission hieß: Weißer Querbalken!
Markisenkorresondenz (Storenkorrespondenz) / Trilogie der rotweißen Aktionen II
Wolhusen (Schweiz) 2007. Mit der Aktion sollte nicht nur die Symmetrie der Fassade gestärkt werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit hegt der Künstler darüber hinaus die Hoffnung, dass ein Nachbild im Auge des Betrachters fortdauert und dadurch die Situation am Rössliplatz – wie auch sonst auf der Welt – verbessert wird.
Dampfschiffschornsteinperformance / Trilogie der rotweißen Aktionen III
Festival der Regionen, Linz (A) 2009. In einem Dampfschiff-Schornsteinkostüm und ausgestattet mit einem Nebelhorn, das in Abständen tutet, unternimmt Schamp eine Woche lang Spaziergänge auf der Deichkrone entlang des Mühlbaches im Stadtteil Auwiesen. So wird der Eindruck des gemächlichen Dahingleitens eines Dampfers hinter dem Deich erzeugt.
Radioplastik / bildhauerische Bearbeitung eines Sendegebiets
Infolge mehrtägige Grabungsarbeit wird der Empfangsbereich des Freien Radios für Stuttgart sukzessiv erweitert. An dem Talkessel, der den atmosphärischen Schwingungsbereich wie eine Gussform umschließt, wird mittels Spitzhacke eine bildhauerische Bearbeitung vorgenommen. Dann geht es auf Sendung – d. h. der so veränderte Raum wird im Verlauf von BÄR ON AIR mit elektromagnetischen Wellen ausgegossen.
Horizontal-Demonstration
In einer Zeit, in der die vertikale Giederung der Gesellschaft rücksichtslos vorangetrieben wird, ist das Bekenntnis zur Horizontalen ein Muss. Deshalb: Hoch die Horizontale! Nieder mit der Vertikalen!
Rauchzeichen-Anlage / Kollektor für freischwebende plastische Ladungen
Es handelt es sich nicht etwa um ein Geisterhaus. weil Geister in ihm leben. Sondern es ist selber eine Art "vergeistigtes Haus". Dieses wird zum Austragungsort eines semiotischen Exzesses. Dabei wird eine Aussage – aber eine abstrakte Aussage – in den Raum gestellt.
Marl transzendieren!
Eine Arbeit für das Skulpturenmuseum Glaskasten im Zusammenhang mit der Ausstellung Skulptur 2015. Mittels eines Laubbläsers wurde ein Tag lang eine Feder durch Marl gepustet. Das Video zu der Aktion befindet sich nun in der Sammlung des Museums.
Schaufensterlesung
Mit Megaphonen schreiten die Aktionisten die Fußgängerzone ab und lesen dabei – ohne eigene Worthinzufügungen – die ihnen zu Augen kommenden Texte (auf Plakaten und Schildern, auf den T-Shirts der Passanten, in den Fenstern und auf den Fassaden) laut vor. Zum Vortrag kommt das Allover an Information, das als im Unbewussten wirkende Geschwätzigkeit den öffentlichen Raum überzieht.
Acht Pfund für Freckenhorst
Der Künstler Matthias Schamp nahm acht Pfund ab und stellte die freiwerdende Energie im Rahmen des Bildhauersymposiums zum 1150jährigen Bestehen des Stifts Freckenhorst der münsterländischen Gemeinde zur Verfügung.
Der Schulhof als Salbe – Salbung des Schulhofs
Auf dem Schulhof und um den Schulhof herum werden von Schülern Kräuter gesammelt. Gemeinsam mit Matthias Schamp erfolgt aus diesen Kräutern die Herstellung einer Salbe. Anschließend wird der Schulhof gesalbt.
Die Rixdorfer Vergoldung
Mit der Rixdorfer Vergoldung wurde die poetische Aufladung Rixdorfs vorangetrieben. In einem Heißluftballon schwebte Matthias Schamp über dem Berliner Stadtteil und pustete eine Unze Goldstaub in die Luft. Die Partikel senkten sich auf die Straßen und Plätze herab, wo sie zu allerlei Effekten führten. Die Schönheit Rixdorfs sollte offenbar werden!
Ich kann Richard Long schreiben / Hommage à Richard Long
Die Hommage à Richard Long ist eine sehr frühe Schamp-Arbeit – eine Verbeugung vor dem Werk des englischen Landart-Künstlers. Sie entstand im Januar 1991 durch einfaches Auf- und Abgehen auf einem verschneiten Acker an der A 43 in Bochum-Laer.
Die vermummte Marler "Wir sind das Bild"-Demonstration
Auf Einladung des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl fand 2006 anlässlich der Verleihung der Marler Medienkunstpreise die 1. Marler "Wir sind das Bild"-Demonstration statt. Ziel war u. a. auch die Erhöhung der Schwellenangst beim Betreten des Museums. Die Aktion war erfolgreich. Unabhängige Messungen ergaben: Die Schwellenangst beim Betreten des Museums wurde deutlich erhöht.
Hubschrauber-Aktion
Eine gute Performance ist wie ein Jungbrunnen. Man springt hinein und geht erfrischt und gestärkt daraus hervor.
Hegel-Hooliganismus erschüttert Bochumer Ruhr-Universität in ihren Grundfesten
Für die Freunde eines gepflegten Rabaukentums. Eine Gruppe Hegel-Hools außer Rand und Band. In einer Zeit, die sonst nur physische Leistungen frenetisch bejubelt, wird mit der Aktion ein Zeichen gesetzt: Wenigstens einmal soll eine geistige Leistung ebenso lautstark gefeiert werden. Und sogar die Polizei spielt mit!