Dirk Fleiter:
"Und warum musste es eigentlich Marl sein, die Stadt?"
Matthias Schamp:
"Marl als Stadt ist sehr interessant. Ich bin durchaus ein Fan dieser Stadtentwicklungs-Pläne, also dieser Visionen, ja, von Le Corbusier bis Hilberseimer, die moderne Stadt, funktional. Und Marl ist ja in weiten Teilen ein Produkt dieser visionären Stadtvorstellungen der 1960er Jahre. Eben funktionsgerecht. Und überall diese großen Hochhäuser.
Das ist für mich sehr spannend gewesen, gerade in so einer Stadt mit so einer ganz filigranen Arbeit aufzutreten.
Und für mich war das fast ein bisschen wie beim Plattenspieler. Im Grunde könnte man den Laubbläser mit dem Tonarm vergleichen und die Feder mit der Nadel. Dass man diese ganze Stadt abspielt.
Weil das Interessante war, dass sich diese Massivität der Hochhäuser auch in den Lücken zeigt. Also als Luftverwirbelungen. Und das war für mich eine wirklich spannende Erfahrung."